Verbandsliga Nord 1.Männer 2011/12 » Rückrunde Tag 5

Vorbericht Biederitz:

Es geht zum Schlusslicht nach Weferlingen: Kampf "pur" erwartet

Können die Verbandsligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz (9., 11:21 Zähler) nach zuletzt vier Niederlagen in Folge beim Tabellenschlusslicht MTV Weferlingen (4:30) einen Befreiungsschlag landen? Eine weitere Niederlage würde die (Abstiegs-) Lage an der Ehle noch weiter verschärfen.

Wenn am kommenden Sonnabend um 18 Uhr der Anpfiff des Schiedsrichtergespannes Schwibbe/Wolf (Post Magdeburg) in der Weferlinger Allertal- Sporthalle erfolgt, dann geht es für den gastgebenden MTV sicherlich um die letzte Möglichkeit, sich mit einem vollen Erfolg doch noch einmal ernsthaft in den Kampf um den angestrebten Klassenerhalt zurückzumelden. Diese Konstellation überhaupt erst möglich gemacht hat dies der zweite Saisonerfolg des MTV am letzten Wochenende im Heimspiel gegen die Reserve des BSV 93 Magdeburg. Beim überraschend deutlichen 32:26 überzeugte das Team um Trainer Maik Hackert in erster Linie mit einer ordentlichen Chancenvertwertung und robuster Abwehrarbeit. "Einstellung und Wille waren stets erkennbar", lobte Hackert später seine Schützlinge.
"Der MTV hat sich scheinbar noch nicht aufgegeben. Der Sieg dürfte ihnen gegen uns einen weiteren Aufschub geben", erwartet der Biederitzer Trainer Uwe Werkmeister, der in dieser wichtigen Begegnung auf Sören Große verzichten muss, einen heißen Tanz. Seine Schützlinge, die seit Wochen starken Leistungsschwankungen unterliegen, ließen zuletzt im Heimspiel gegen die Stassfurter Reserve viele Wünsche offen. Dass es vor allem im Angriff nicht wie gewünscht läuft, wurde gegen die Rot- Weißen einmal mehr deutlich. Und in der Abwehr war einzig Schlussmann Robert Schäfer eine zuverlässige Komponente. In erster Linie wird es in Weferlingen jedoch darum gehen, den Kampf anzunehmen. Wenn der Rangletzte den Neunten empfängt, dürften spielerische Akzente eh zu kurz kommen...

Spielberichte Biederitz & Weferlingen:

Wichtiger 31:30- Erfolg in Weferlingen

Die Verbandsligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz haben das wichtige und richtungsweisende Spiel beim Schlusslicht MTV Weferlingen verdientermaßen mit 31:30 (17:15) gewonnen. Rückraumspieler Sven Hebestreit war mit sechs Toren bester Schütze beim Sieger.

Die etwa 80 Zuschauer sahen vom Anpfiff weg zwei engagiert zu Werke gehende Teams, denen schon allein an ihrer Körpersprache die Gewichtigkeit dieser Begegnung abzulesen war. Während der MTV praktisch nach dem letzten Strohhalm greifen wollte, ging es für die Biederitzer darum, nicht in arge Abstiegsgefahr zu geraten. Bis zum 5:5 begegneten sich beide Vertretungen auf Augenhöhe. Im weiteren Verlauf setzten dann die Biederitzer erste Nadelstiche und bestachen mit gelungenen Spielkombinationen. So warfen sie nicht unverdient nach einer Viertelstunde eine 10:6- Führung heraus, wobei besonders Sven Hebestreit und Patrick Blumberg eine sichere Hand bewiesen. Auch in der Folgezeit bestimmten die Gäste, die mit Leidenschaft und unbedingtem Willen auftraten, klar das Geschehen und zogen auf 16:10 (25. Minute) davon. In der verbleibenen Spielzeit des ersten Durchganges ließen die Biederitzer das Ganze leider ein wenig schleifen, so dass der MTV bis zum Halbzeitpfiff auf 15:17 verkürzen konnte. "Das waren wieder diese Schwächephasen, die uns seit Wochen hinterherhinken", befand der Biederitzer Coach Uwe Werkmeister in der Pausenanalyse.

Nach dem Wiederbeginn schlossen die Weferlinger zwar schnell zum 16:17 auf, sahen sich jedoch kurze Zeit später wieder klarer im Hintertreffen (16:20). Bis zum 24:19 agierten die Biederitzer konzentriert und spielten ihre Angriffe zumeist solide und somit erfolgreich herunter. Eine weitere kleine Auszeit der Gäste, die drei Strafwürfe nicht einnetzen konnten, nutzte der MTV zum 23:25. Hier war es trotz zeitweiliger offener Deckung vor allem Rückraumspieler Marian Hackert, der seine Stärken unter Beweis stellen konnte. Er traf allein dreizehnmal, wobei acht Tore vom Siebenmeterpunkt erzielt wurden.

Trotz des Zusammenschmelzens des Vorsprunges hatten die SVE- Mannen die Partie jederzeit im Griff. Sie besaßen die deutlich bessere Spielanlage und den ausgeglicheneren Kader, was sich auch in den Schlussminuten positiv auswirken sollte. Im Schlussabschnitt sorgten die Gäste wiederholt für einen Zweitorevorsprung (29:27, 30:28 und 31:29), den der MTV sogar noch auf 30:31 einschmelzen konnte. Ein weiterer Angriffsversuch der Hausherren auf der rechten Angriffseite scheiterte jedoch, so dass die Biederitzer völlig verdient beide Zähler aus der Allertalhalle entführen konnten.

"Wir haben verdient gewonnen. Auch wenn es sich im Ergebnis nicht so niederschlägt, so haben wir doch die Partie weitestgehend bestimmt. Das es zwischenzeitlich noch einmal eng wurde, ist in erster Linie auf unsere Unbeständigkeit, in der wir die Hektik mitgemacht haben, zurückzuführen", resümierte der Biederitzer Co- Trainer Marco Schmidt nach dem Schlusspfiff erleichtert. Mit diesem Erfolg ist den Ehlehandballern ein wichtiger Befreiungsschlag gelungen, während sich der MTV einen weiteren Schritt der Nordliga genähert haben dürfte.

Biederitz: Schäfer, Krost - Hebestreit (6), Holzgräbe, Wolff (1), Bahr, Peters (5), Schnetter (5/1), Rabe (2), Freistedt, Nowatschek (2), Blumberg (5/1), Seidler (2), Große (3)



Belohnung für 60-minütigen Kampf bleibt aus

Mit 30:31 unterlag der MTV Weferlingen am vergangenen Wochenende in eigener Halle den Eichen aus Biederitz. Da alle Konkurrenten um den Klassenerhalt ebenfalls verloren, ließ der MTV eine gute Möglichkeit Boden gut zu machen im Abstiegskampf aus.
Dabei lag ein Unentschieden durchaus im Rahmen des Möglichen. Zwar gingen die Gäste schnell in Führung, doch konnte die Sieben von Trainer Maik Hackert diese postwendend egalisieren. Gut klappte in dieser frühen Phase der Partie das Zusammenspiel mit dem Kreis. Michel Hackert machte seine Sache auf dieser für ihn ungewohnten Position gut, profierte aber auch von guten Anspielen seiner Mannschaftskollegen und dankte es unter anderem mit einem tollen Rückhandtor. Was vorn gut funktionierte konnte in der Abwehr dagegen nicht unterbunden werden und so kamen auch die Biederitzer immer wieder über den Kreis zum Erfolg. Mitte der ersten Halbzeit nahmen sich die Weferlinger eine kollektive Auszeit. Biederitz konnte sich Tor um Tor absetzen und der MTV war beim Stand von 10:17 plötzlich im Hintertreffen. Ausgehend von einem starken Andy Zielke, der seine Abwehr nun gut zusammenhielt und einigen schnell vorgetragenen Gegenstößen konnte dieser Rückstand jedoch bis zur Pause auf 15:17 verkürzt werden.
Angestachelt durch diese Aufholjagd verkürzte die MTV-Sieben mit Beginn der zweiten Halbzeit sogleich auf 16:17. Leider verpassten es die Weferlinger den psychologisch wichtigen Ausgleich zu erzielen, der die Eichen möglicherweise ins Wanken gebracht hätte. So setzte sich Biederitz erneut ab und lag beim 19:24 wieder deutlich in Führung. Doch der MTV kämpfe sich noch einmal heran. Kapitän Marian Hackert erfreute sich über weite Strecken des Spiels einer Sonderbewachung, konnte jedoch alle Strafwürfe für sein Team verwandeln und sorgte so dafür, dass der Abstand stetig verringert werden konnte. Beim Stand von 25:26 waren die Weferlinger wieder in Schlagdistanz. Doch leider wurden, wie schon in der ersten Halbzeit, die sich ergebenen Möglichkeiten zum Ausgleich nicht genutzt. Stattdessen legte Biederitz immer wieder ein Tor vor. Phil Schliephake konnte aus dem Rückraum noch einmal auf ein Tor verkürzen, Biederitz vergab im Anschluss die Möglichkeit entscheidend zu erhöhen. Nun hatten die Weferlinger noch 40 Sekunden Zeit den verdienten Ausgleich zu erzielen. Doch was das gesamte Spiel nicht gelang, sollte auch nun nicht gelingen. Der Ball konnte nicht im Kasten der Biederitzer untergebracht werden und der MTV verließ nach einer sehr engagierten Leistung ohne Punkte das Parkett.
Trainer Maik Hackert: „Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Leider haben wir durch die heutige Niederlage einen Bigpoint um Rennen um den Klassenerhalt liegen lassen. Ein Unentschieden wäre durchaus gerecht gewesen.“

Siegmund – Herms (2); Zielke (3); Schliephake (4); Siemann (1), Michel Hackert (4); Marian Hackert (13/9); Zeller (3)