Bericht aus Staßfurt:
Erfolg zu keinem Zeitpunkt gefährdet
Die Verbandsliga-Handballer vom HV Rot-Weiss Staßfurt II sorgten beim 38:26 (18:13)-Sieg am Sonntag beim Tabellenschlusslicht MTV Weferlingen für eine souveräne Vorstellung.
Staßfurt l Der qualitative Unterschied beider Mannschaften zeigte sich besonders gut in einer Szene aus der ersten Halbzeit. Die Gäste hatten mal wieder einen Angriff nicht erfolgreich im Tor der Staßfurter unterbringen können. Diese schalteten dagegen schnell von Abwehr auf Angriff um und Thomas Jesse warf einen langen Ball auf den durchstartenden Linksaußen Florian Panzer. Der Weferlinger Torwart eilte aus seinem Tor, um vor Panzer am Ball zu sein. Da sie einen bösen Zusammenprall befürchteten, hielten die Zuschauer in der Paul-Merkewitz-Halle für einen kurzen Augenblick den Atem an. Doch der Keeper zog fair zurück und sprang vorbei am Ball und am Staßfurter, der dann artistisch mit dem Rücken zum verwaisten Tor den Ball in selbigem unterbrachte. Wessen Qualität zeigt sich denn hier in welcher Form?!
Den Gastgebern war die spielerische Leichtigkeit anzumerken, wohingegen die Gäste nur sporadisch Torgefahr ausstrahlten. Einzig, wenn Staßfurt-Trainer Uwe Illig durchwechselte, riss der spielerische Faden ein wenig und der MTV konnte, vor allem in Person von Marian Hackert - mit zehn Treffern erfolgreichster Werfer des Spiels - verkürzen. "Da fehlt es uns noch an Konstanz, aber ansonsten war ich zufrieden mit der Leistung", so Illig.
Langsam, aber stetig schraubte seine Mannschaft die Überlegenheit in einen wachsenden Vorsprung um. Nach 3:1- und 7:3-Führungen sah es beim Stand von 16:8 zehn Minuten vor der Pause schon deutlich aus. Dann erfolgten die personellen Wechsel, wobei die Gastgeber trotzdem weiter variantenreich, ob aus dem Rückraum oder über die Außen, Treffer erzielten und der Erfolg zu keiner Zeit ernsthaft in Gefahr geriet. Beim Stand von 18:13 wurden die Seiten gewechselt.
Staßfurt blieb auch in Hälfte zwei überlegen, setzte sich zunächst zum 22:15 ab. Obwohl in der Folge die Weferlinger nochmal zum 23:19 verkürzten, kam nicht mal ein Hauch von Spannung auf. Die HV-Reserve traf in dieser Phase einfach das Tor nicht. Diese beendete Thomas Jesse aber mit dem Treffer zum 24:19. Anschließend schraubten die Gastgeber die Führung wieder nach oben und lagen in der 51. Minute beim 30:20 erstmals zweistellig vorn. Die Partie war entschieden.
"Vor allem die Abwehrarbeit war gut in der zweiten Halbzeit, vorn hätten wir es in den letzten zehn Minuten spielerisch noch besser lösen können", sagte Illig. "Wir haben den Gegner zu Würfen aus großer Distanz gezwungen, die Bälle waren dann meistens Beute der Torhüter." Dabei zeichneten sich sowohl Andreas Jesse in der ersten als auch Jan Rösler in der zweiten Hälfte aus. Kritik brachte der Trainer in Bezug auf seine beiden Schlussmänner nur im schnelleren Umschalten an. "Die langen Bälle müssen schon von den Torhütern erfolgen."
Dass diese trotzdem funktionierten und die Staßfurter acht Tore durch Tempogegenstöße erzielten, lag an solchen Aktionen wie die eingangs beschriebene. Dass es keine größeren Defizite der Bodestädter zu bemängeln gab, war ein weiteres Indiz für eine überlegene Vorstellung.
HV Rot-Weiss Staßfurt II: A. Jesse, Rösler - Stein (5), Berger (4), T. Jesse (7/2), Korin (3/1), Gödde (2), Jedlitschka (4), Loose (3), Hagemeyer, Panzer (6), Kutzer (3), Dietze (1)
MTV Weferlingen: Behrens, Siegmund - Zeller (1), Mi. Hackert (3), Siemann (1), Schliephake (5), Zielke (1), Ma. Hackert (10), Herms (5/5)
Siebenmeter: HVS II 5/3 - MTV 7/6; Zeitstrafen: HVS II 4 - MTV 7; Rot: Andy Zielke (3x2 Minuten, 44:58) - MTV Weferlingen-